Überblick
Der Entschluss eine Psychotherapie zu machen ist oft keine einfache Entscheidung. Schließlich gibt man ja indirekt zu krank zu sein. Aber was bedeutet es eigentlich krank zu sein? Und warum werden körperliche Krankheiten eher akzeptiert als psychische Störungen?
Googelt man nach den Begriff Krankheit, fallen einem zwei Stichworte ins Auge: Verminderte Leistungsfähigkeit und Funktionsstörung. Daraus folgt: Die Aufgabe des Psychotherapeuten könnte es sein, die seelische Leistungsähigkeit wiederherzustellen. Wie geht dies vonstatten? Nun hier gibt es keine klare Vorgehensweise; denn in Österreich gibt es dezeit 23 anerkannte Psychotherapie-Richtungen. Ich arbeite mit der Logotherapie. Diese Richtung wurde von Viktor E. Frankl ins Leben gerufen, nach dem dieser erkannt hatte, das letztendlich hinter den meisten, aber nicht allen psychischen Krankheiten eine Suche nach dem Sinn steht. Die Logotherapie ziehlt unter anderem darauf ab, ein Stück weit von sich selbst abzurücken und die Probleme aus der Distanz zu betrachten. Die Hingabe an eine geliebte Person, oder eine Aufgabe zu deren Verwirklichung ein Mensch aufgerufen ist, verleihen dem Leben Sinn und somit wird die seelische Leistungsfähigkeit oder auch fallweise die Leidensfähigkeit wiederhergestellt. Auch der Umgang mit unabänderlichem Leid ist ein wichtiger Punkt in der Logotherapie.